Kinderarmut, Migrations- und Integrationsproblematik, Sozial-Chipkarten,
Hartz IV-Regelsätze etc. bestimmen die Schlagzeilen. Worte, denen oft das Gesicht zu den Betroffenen fehlt. Auch drücken sie nicht aus, was zusätzlich zu materieller Not an seelischer Verarmung und Einsamkeit besteht. Wir wollen uns aufmachen in die Brennpunkte der Stadt.

Interessierte Kinder kommen aus der Schule direkt zu unseren kreativen Nachmittagen. Andere, vor allem kleinere, holen wir von bestimmten Adressen mit dem Vereinsbus ab. Für mehr als 10 Jahre lag unser "Sozialraum", der Begegnungsladen im Berliner Wedding, genauer im Kiez der Kameruner Straße im Afrikanischen Viertel, der Bezirksregion "westliche Müllerstraße (4103)".

Was Statistiken über den Wedding sagen:

Welt-Online 09.06.07:  "Wedding gehört formell zu Mitte. Größte Herausforderung: die Integration. Mit einem Ausländeranteil von 31,5 Prozent liegt Wedding weit vorn in Berlin. In Friedrichshain-Kreuzberg sind es 23,2 Prozent, in Neukölln 22,2 Prozent. Der Anteil ausländischer Kinder an den Schulen beträgt in Wedding sogar 40 Prozent, in Pankow 4,5 Prozent.
Im Wedding lag die Arbeitslosenquote im April 2007 bei 18,9 Prozent, unter den Ausländern des Bezirks bei 43,7 Prozent. 33 Prozent der Jugendlichen unter 25 Jahren waren ohne Job. Zum Vergleich: In Neukölln lag die Arbeitslosenquote bei 23,4 Prozent."

Materialsammlung Jugendamt Mitte: Für die Bezirksregion 4103, "westliche Müllerstraße" wird der Anteil der Grundschüler/-schülerinnen mit nichtdeutscher Herkunft auf 59,6 % beziffert.

Die Anna-Lindh-Schule in der Bezirksregion, die gerade öfter in den Nachrichten auftaucht, weist 62 % Schüler mit Migrationshintergrund (überwiegend Türken und Araber) aus.
2/3 aller Familien erhalten dort in irgendeiner Form Hilfe zum Lebensunterhalt.